Geschlechtszyklus der Hündin

Jede Hündin hat ihren eigenen Zyklus. Manche werden zweimal, manche nur einmal, andere aber auch dreimal im Jahr läufig. Alle Hündinnen durchlaufen einen Fruchtbarkeitszyklus mit vier Abschnitten: ein vorbereitender Proöstrus, der Östrus in dem die Ovulation stattfindet, dem Metöstrus in dem die Hündin scheinträchtig wird sowie die hormonell inaktive Phase des Anöstrus. Solange sie diesen eigenen Rhythmus einhalten, ist alles ok.
Stellen sich aber Unregelmäßigkeiten ein, gilt es aufzupassen, denn sie können Vorboten gesundheitlicher Probleme sein.

Die einzelnen Phasen:


Pro- Östrus

Diese Phase dauert 4 bis 15 Tage, die Rüden haben zwar schon Interesse an der Hündin, doch sie will noch nichts von ihnen wissen (Decktaktverweigerung). Die Schamlippen schwellen an, und man sieht blutig-wässrigen Ausfluss. Die inneren Geschlechtsorgane werden stärker durchblutet, und auf den Eierstöcken wachsen die Eizellen heran. Die Hündin zeigt eine erhöhte Unruhe.


Östrus (Hitze, Läufigkeit)

Sie dauert etwa 4 bis 10 Tage. Der Scheidenausfluss wird weniger und sieht glasig aus, die Schamlippen sind weiterhin geschwollen. Jetzt ist die Hündin paarungsbereit. Sie entwickelt je nach Temperament erstaunliche Fähigkeiten, zu entwischen und zu einem Rüden zu gelangen. Die Eizellen sind gereift, und der Eisprung findet statt (Ovulation).


Metöstrus

Wird die Hündin nicht gedeckt, schließt sich die Nachbrunst, Metöstrus, an. Die Scham schwillt ab, das Interesse der Hündin an den Rüden lässt wieder nach. Die Rückbildung der Geschlechtsorgane dauert etwa 6 bis 10 Wochen. Dauer sechs bis zehn Wochen. Die Hündin durchlebt weitere hormonelle Veränderungen. Die Zeit der Scheinträchtigkeit beginnt. Häufig hat die Hündin vergrößerte Milchdrüsen und neigt zur Milchproduktion. Sie umsorgt Spielzeug und verweigert vehement jeden Deckakt.


Anöstrus

Dann folgt die Ruhephase in der die Hormonproduktion sehr gering ist. Die Scham ist klein, und es ist kein Ausfluss zu sehen. Diese Phase weist die größten zeitlichen Schwankungen auf, sie dauert 2 bis 8 Monate. In dieser Phase gibt es keine Milchproduktion. Die Hündin verweigert den Deckakt.


Scheinträchtigkeit

Eine Scheinträchtigkeit ist nichts Außergewöhnliches. Sie kann dadurch entstanden sein, dass andere Hündinnen im Rudel so in die Lage versetzt werden, Welpen zu füttern, wenn deren richtige Mutter nicht da ist. Jede Hündin ist nach jedem Geschlechtszyklus scheinschwanger, wobei körperliche Veränderung und Verhalten unterschiedlich stark ausgeprägt sein können, so dass gelegentlich medizinisch behandelt werden muss.

Die Hündin ist launisch, reizbar und möchte alleine unter Tischen, Betten und Stühlen sein, bis hin zu dem übermäßigen Verlangen, gestreichelt zu werden und dabei zu sein.

Sie winselt und weint häufiger. Einige Hündinnen winseln und verhalten sich lethargisch und scheinen ernsthaft krank zu sein. Häufig wird das Spielzeug, energisch verteidigt und herumgetragen. Auch kann sie wählerisch mit ihrem Fressen werden, was auf eine Veränderung der Geschmacksnerven hinweist.


Diagnose:
Das Gesäuge schwillt häufig an, und Milch kann aus den Zitzen gedrückt werden. Oft ist der Bauch leicht gespannt und es scheint, dass die Hündin wirklich trächtig ist. In extremen Fällen verweigert die Hündin beim vermeintlichen Zeitpunkt der Geburt das Futter, wird unruhig und hat leichte Wehen.


Therapie:
Dieser Zustand muss nicht behandelt werden, es sei denn, die Hündin fühlt sich körperlich oder psychisch unwohl. Bei einer Scheinschwangerschaft mit starken Symptomen werden auch alle weiteren derartig verlaufen.

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